Gas spielt in Österreich nach wie vor eine bedeutende Rolle im Energiemix. 21,8% des österreichischen Brutto-Inlandsverbrauchs im Bereich Energie werden mit Gas gedeckt. Zusammen mit Öl (36,7%) und Kohle (8,2%) beträgt der Anteil fossiler Energieträger damit rund 67%. Die Verbrennung der fossilen Energieträger erzeugt hohe Mengen an CO2-Emissionen und treibt somit die Klimakrise voran. Um das von der Bundesregierung selbst gesetzte Ziel – ein klimaneutrales Österreich bis 2040 – zu erreichen, darf es bis 2040 auch keine Emissionen mehr aus der Verbrennung fossiler Energieträger geben. Die aktuellen 67% Prozent an klimaschädlichen Energien am Energiemix müssen durch erneuerbare Energien ersetzt werden, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.
Immer öfter wird Gas als potenzielle Lösung für die Klimakrise angeführt, da es umweltschonend sei. Dabei verursacht Gas in der Verbrennung immer noch erhebliche klimaschädliche CO2-Emissionen. Zusätzlich kommt es vor allem im Upstream-Bereich bei der Förderung von Öl und Gas, aber auch bei Transport und Lagerung von Erdgas zum sogenannten Methanschlupf – das heißt, große Mengen an Methan entweichen direkt in die Luft. Da Methan rund 25 mal so klimaschädlich wie CO2 wirkt, hat das große Auswirkungen auf die Klimakrise. Auch die Methanemissionen der OMV schwanken pro Jahr stark: Im Jahr 2019 wurden 49.376 Tonnen an Methan-Emissionen angegeben, in CO2-Äquivalente umgerechnet sind das 1,23 Mio. Tonnen pro Jahr. Das ist so viel wie 630.000 Autos pro Jahr verursachen, was knapp weniger als allen in Wien zugelassenen PKW entspricht.
Klar ist: Von heute auf morgen wird der Ausstieg aus fossilem Gas nicht möglich sein. Das fordert auch niemand. Aber die Weichen dafür müssen jetzt gestellt werden und die OMV muss vernünftig, schrittweise und ambitioniert bis 2040 aus dem Gasgeschäft aussteigen. Aktuell sieht der Plan der OMV jedoch genau anders aus. Die Gesamtfördermenge von Öl und Gas soll bis 2025 gesteigert werden. Dabei soll Gas einen noch größeren Anteil am Produktportfolio einnehmen. Problematisch ist dabei vor allem, dass Infrastruktur, die heute gebaut wird, über Jahrzehnte im Einsatz bleiben muss, um sich zu rentieren. Jede Pipeline und jedes Gasfeld, das heute erschlossen wird, zementiert so den Pfad in die falsche Richtung – das muss verhindert werden.